Fenster sind eine potenzielle Schwachstelle für Einbrecher. Laut polizeilicher Kriminalstatistik erfolgen rund 80 % aller Einbrüche über Fenster oder Fenstertüren. Deshalb spielt der Einbruchschutz bei der Fensterwahl eine wichtige Rolle. Doch welche Widerstandsklasse (RC) ist die richtige für Ihr Zuhause? Und lohnt sich der Aufpreis für eine höhere Klasse? Der folgende TMP Ratgeber klärt Sie auf.
Sollte man für sein Zuhause erhöhte Schutzmaßnahmen treffen?
Ob spezielle Sicherheitsfenster sinnvoll sind, hängt von mehreren Faktoren ab:
- Lage der Fenster: Erdgeschossfenster, leicht erreichbare Kellerfenster oder Terrassentüren sind besonders gefährdet.
- Wohnumfeld: In städtischen Gebieten mit höherer Einbruchsrate oder in Randlagen ohne Nachbarsicht lohnt sich ein erhöhter Schutz.
- Wert der Einrichtung: Je wertvoller das Inventar, desto sinnvoller ist ein höheres Sicherheitsniveau.
Über 70 % aller Einbrüche werden durch einfaches Aufhebeln der Fenster oder Türen verübt. Schon ein paar Sekunden mehr Widerstand können Täter abschrecken. Viele Einbrüche werden abgebrochen, wenn ein Einstieg nicht innerhalb kurzer Zeit gelingt.
Mit einbruchsicheren Fenstern lässt sich das Risiko also deutlich senken. Dabei spielt die sogenannte Widerstandsklasse (Resistance Class, kurz: RC) eine zentrale Rolle.
Was bedeuten die Widerstandsklassen RC1N, RC2N, RC2 und RC3?
Die europäischen Normen DIN EN 1627–1630 teilen Fenster und Türen in verschiedene Widerstandsklassen (RC) ein. Diese Klassen geben an, wie lange ein Fenster einem Einbruchsversuch mit unterschiedlichen Werkzeugen standhält.
Hier ein Überblick über die relevanten Fenster-Widerstandsklassen für Wohngebäude:
Widerstandsklasse | Schutzgrad | Typische Werkzeuge | Empfohlene Anwendung |
|---|---|---|---|
RC1N | Grundschutz gegen körperliche Gewalt (Stoßen, Treten, Reißen) | keine Werkzeuge | Wohnungen in oberen Etagen, geringe Gefährdung |
RC2N | Basis-Einbruchschutz, hält einfachen Hebelversuchen stand Widerstandszeit: mind. 3 Minuten | einfache Werkzeuge (Schraubendreher, Keil) | Standard für Erdgeschosswohnungen und Einfamilienhäuser |
RC2 | Wie RC2N, aber mit einbruchhemmender Sicherheitsverglasung (P4A), erhöhter Schutz | einfache Werkzeuge | Erdgeschoss, Terrassentüren, gefährdete Lagen |
RC3 | Erhöhter Schutz gegen erfahrene Täter | zusätzl. Werkzeuge (zweiter Schraubendreher, Brechstange) | Häuser in abgelegenen oder besonders gefährdeten Lagen |
Was kosten Fenster mit Einbruchschutz?
Die Kosten steigen mit der Widerstandsklasse, da Material, Beschläge und Verglasung aufwendiger gefertigt werden. Hier eine grobe Orientierung:
Widerstandsklasse | Mehrpreis gegenüber Standardfenstern | Kosten (ca. pro m²) |
|---|---|---|
RC1N | +0 % (Standardausführung) | ab ca. 250–350 € |
RC2N | +10–20 % | ab ca. 300–450 € |
RC2 | +20–30 % | ab ca. 400–550 € |
RC3 | +40–60 % | ab ca. 500–750 € |
Die Investition in geprüfte Sicherheitsfenster lohnt sich vor allem dort, wo die Einbruchgefahr höher ist – etwa bei Erdgeschossfenstern, Terrassentüren oder Kellerfenstern. Darüber hinaus können versicherungsrechtliche Vorteile entstehen, wenn ein nachweislicher Einbruchschutz vorhanden ist.
Kann man Einbruchschutz bei Fenstern nachrüsten?
Ja – allerdings nur in begrenztem Umfang. Nachrüstsysteme können die Sicherheit verbessern, ersetzen aber keinen geprüften RC-Schutz.
Mögliche Maßnahmen:
- Nachrüstbeschläge mit Pilzkopfverriegelung und Sicherheits-Schließblechen
- Abschließbare Fenstergriffe
- Sicherheitsfolien oder Panzerglas
- Zusätzliche Verriegelungen oder Aufschraubsicherungen
- Fenstersensoren und Alarmanlagen
Fenster, die ab Werk in einer bestimmten RC-Klasse gefertigt werden, bieten jedoch den zuverlässigsten Schutz, da Rahmen, Beschläge und Glas als Gesamtsystem geprüft sind. Ein nachträglich gesichertes Fenster erreicht nicht automatisch eine RC-Klassifizierung. Es empfiehlt sich, Nachrüstungen von einem Fachbetrieb wie TMP durchführen zu lassen.
Gibt es Förderung für einbruchsichere Fenster?
Ja, der Staat fördert Maßnahmen zum Einbruchschutz über die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) und teils über Landesprogramme.
- KfW-Zuschussprogramm 455-E („Einbruchschutz – Investitionszuschuss“)
- Zuschüsse bis zu 1.600 € pro Wohneinheit.
- Förderung für den Einbau einbruchhemmender Fenster ab RC2.
- Auch Kombinationen mit energieeffizienter Sanierung sind möglich.
- Alternativ: Steuerliche Förderung über die Einkommensteuererklärung (bis zu 20 % der Kosten absetzbar).
Die Förderung muss vor Beginn der Arbeiten beantragt werden.
Fazit: Welche Widerstandsklasse ist die richtige für mich?
Die Wahl der passenden Sicherheitsklasse hängt von der Gefährdungslage und den individuellen Sicherheitsbedürfnissen ab. Wer Wert auf hohen Einbruchschutz legt, sollte mindestens auf RC2-Fenster setzen. Sie bieten geprüften Schutz gegen Aufhebelversuche und gelten laut Polizei und Versicherungen als verlässlicher Standard im privaten Wohnbereich.
TMP Fenster + Türen bietet hochwertige Fenstersysteme in den Widerstandsklassen RC1N bis RC3 – für Sicherheit nach Maß und den passenden Einbruchschutz in jedem Wohnbereich.